Kulinarisches
Madeiras Küche ist natürlich stark von der portugiesischen geprägt. Auf der Insel setzt man traditionell vor allem auf bodenständige und nahrhafte Gerichte mit Produkten aus der örtlichen Landwirtschaft. Das Frühstück fällt wie in anderen südlichen Ländern eher schlicht aus, das Mittag- beziehungsweise Abendessen ist den Madeirensern wichtiger. Man isst in der Regel zwei bis drei Gänge: die Vorspeise (entrada), eine Hauptspeise – fast immer ein Fleisch- oder Fischgericht mit Kartoffeln oder Pommes frites – und eine Nachspeise (sobremesa), also hausgemachte Süßspeisen, Früchte oder Eis.
Suppen wirst du auf Madeira allerorten angeboten bekommen. Eine für Madeira typische Suppe ist die Tomatensuppe, in die Zwiebeln sowie – kurz vor dem Servieren – ein Ei gegeben werden. Eine andere Suppe ist die berühmte „caldo verde“ mit fein geschnittenem grünen Kohl, Wirsing oder Mangold. Probiere auch die traditionelle Sopa de Trigo (aus Weizen), die Açorda (eine klare Brühe mit Ei, Knoblauch und Brot) sowie die Sopa de Legumes auf der Basis von Wasserkresse. Besonders lecker sind die nach traditionellem Rezept im Steinofen gebackene Brote „pão caseiro“ oder „bolo de caco“ mit Süßkartoffeln. Davon kannst du an manchen Straßenständen kleine Fladen kaufen. Eine typische Spezialität ist auch die „espetada da Madeira“, ein Spieß, für den Fleisch auf einen Lorbeerzweig gesteckt und dann über offenem Feuer gegrillt werden.
Fischgerichte sind auf Madeira sehr vielfältig, auch andere Meerestiere. Probiere unbedingt „espada“ (Degenfisch), eine ausgesprochen madeirensische Spezialität. Er wird in einigen Restaurants auf traditionelle Art mit einer Banane serviert.
Als Liebhaber von süßen Sachen bist du auf Madeira richtig. Wie wäre es zum Beispiel als Nachtisch mit einer „leite creme“, einer leicht karamellisierten Masse aus Zucker, Ei und Milch? Auch köstlich ist „arrozdoce“, ein mit Zimt bestäubter Reispudding. Häufig wirst du auf den Speisekarten auch „pudim flan“ sehen, eine Karamellpudding-Variante, und „pudim de maracuja“ – Maracuja-Pudding. Eine madeirensische Köstlichkeit ist der „Bolo de mel“, ein Honigkuchen, der auch als Souvenir verkauft wird. „Bolo de nata“ oder auch „pastel de nata“ ist ein rundes Blätterteigtörtchen mit einer Sahnepuddingmasse.
Nicht nur morgens, sondern auch gern tagsüber zwischendurch gönnt man sich auf Madeira wie auch im übrigen Portugal einen kleinen Kaffee, etwa eine „bica“ (Espresso), einen „café com leite“ (Kaffee mit Milch) oder einen „galão“ (Milchkaffee im Glas). Zur Nachahmung empfohlen!